Donnerstag, 5. Februar 2015

Montag, 9. Febr. 2015, Frankfurt/M.: #NoFragida-Kundgebung »Vielfalt statt Einfalt«


Veranstaltung (laut Facebook):
  • Montag, 9. Februar 2015, gegen 17:30 Uhr
  • Frankfurt-Hauptwache
Die Veranstaltung versteht sich als Gegendemonstration zur zeitgleichen frankfurter "Pediga-Demonstration" (Fragida). Die Fragida-Initiatoren bestehen laut FAZ auf einen "Stadtmarsch".

Auf der Facebook-Seite von #NoFragida heißt es:
Die Stärke unserer Stadt ist Vielfalt! Vielfalt an Lebensentwürfen genauso wie Vielfalt an Religionen und Kulturen! Wir lassen uns nicht spalten und stehen statt dessen gemeinsam dafür ein, dass Frankfurt so weltoffen und tolerant bleibt, wie es ist!

Wir bejahen ausdrücklich die Diversität der Menschen in unserer Stadt!

Deshalb kommt alle am Montag, dem 09.02.2015 um 17.30 Uhr zur Hauptwache und zeigt gemeinsam mit uns mit einem bunten und schrillen Protest was wir von solchen Volksverhetzern halten – nämlich rein gar nichts!

Wir freuen uns auf euch.

Bringt alles, mit was bunt ist und Krach macht. Schrille Outfits, Perücken und alles, was die Heidi nerven könnte, werden dringend erwünscht!
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Kritik & Praxis schreibt kritisch (2015-02-03):
Brutaler Polizeieinsatz ermöglicht Pegida-Kundgebung

Gestern fand zum zweiten Mal innerhalb von acht Tagen eine Pegida-Kundgebung mitten in Frankfurt statt. Mit einem massiven Aufgebot setzte die Polizei die rassistische, nationalistische und chauvinistische Veranstaltung brutal gegen die zahlenmäßig weit überlegenen GegendemonstrantInnen durch. Mindestens 43 Menschen wurden durch den Polizeieinsatz verletzt und mindestens fünf festgenommen.

"Unsere Stadt hat Platz für vieles, aber nicht für Rassismus, Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit", hatte Oberbürgermeister Peter Feldmann vor einer Woche auf dem Römer gesagt. Nach gestern müssen wir festhalten: In Frankfurt ist doch Platz für Rassismus, weil die Stadt mit einem massiven Polizeieinsatz dafür gesorgt hat. Von Beginn an setzte die Polizei Pfefferspray gegen Menschenblockaden ein, um den Pegida-Anhängern den Zugang zur Kundgebung zu ermöglichen. Im Laufe des Abends wurden immer wieder GegendemonstrantInnen ohne erkennbaren Grund brutal festgenommen. Eine Spontandemonstration über die Zeil, nach Ende der Pegida-Kundgebung, wurde von der Polizei mit Reizgas und Knüppeln angegriffen und gekesselt.

Die Polizei rechtfertigt dieses Vorgehen gegenüber den überwiegend jungen DemonstrantInnen mit vereinzelten Eierwürfen und drei Feuerwerkskörpern. Sarah Brechtel, Pressesprecherin von kritik & praxis Frankfurt dazu: "Die Polizei ging mit Pfefferspray und Schlagstöcken gegen SchülerInnen und Studierende vor. Von Anfang an war es die Polizei, die die Situation eskalierte und Menschen verletze. Die Polizei setzte die Pegida-Kundgebung gegen den Protest mit massiver Gewalt durch."

Wer wie Peter Feldmann, die Grünen und die CDU in Sonntagsreden auf dem Römer behauptet es sei kein Platz für Rassismus in Frankfurt und dann diesen Platz mit einem brutalen Polizeieinsatz schafft, sollte sich nicht darüber beschweren, wenn Eier fliegen. Brechtel dazu: "Nur durch massenhaften zivilen Ungehorsam können wir dafür sorgen, dass die todbringende Ideologie von Pegida-AnhängerInnen kein Gehör findet. Wer eine Verschärfung der ohnehin menschenfeindlichen Migrationspolitik fordert, gegen MigrantInnen hetzt und den Tod von Tausenden Flüchtlingen im Mittelmeer billigt, hat nichts anderes verdient, als ein Ei gegen den Kopf."

Seit den ersten Pegida-Demonstrationen Ende Oktober hat sich die Zahl rassistisch motivierter Übergriffe gegenüber dem vorigen Dreimonatszeitraum verdoppelt. Brechtel dazu: "Der aktuelle Anstieg rassistisch motivierter Straftaten erinnert erschreckend an die Situation Anfang der 1990er Jahre, als in Mölln und Rostock-Lichtenhagen Asylbewerberheime brannten. Auch damals wurde im Parlament über die Verschärfung der Migrationspolitik diskutiert und genau wie heute steht das Gerede von Überfremdung im Zusammenhang mit der Zunahme rassistischer Übergriffe. Sarrazin, Pegida und AfD bereiten den Nährboden für eine autoritäre gesellschaftliche Entwicklung und schaffen ein Klima, in dem rassistische Morde wahrscheinlicher werden."
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Es gibt kritische Stimmen, die davor warnen, durch das eigene Tun den Pegida-Müll noch mehr aufzuwerten. Man könnte diesen Mangel dadurch beheben/abmildern, wenn bei der Kundgebung/Gegendemonstration am Montag z. B. mit solidarischen Rufen wie »Pro-Podemos« oder »Wir sind Podemos« skandiert wird... Diese Fokusverschiebung wäre bestimmt nicht im Sinne der Pegida-Demonstranten!

1 Kommentar:

  1. Nachtrag

    Was die lieben "Einsatzleiter" der Polizei vergessen, wenn sie xyz-gidas ermöglichen:

    »Seit einer Weile berichte ich nun schon darüber, was der rassistische Haufen auf den deutschen Straßen so treibt. Da ich in Dortmund lebe, habe ich damit leider genug zu tun. Schon seit den 80er Jahren ist die Stadt eine Hochburg der Neonazis in Westdeutschland. Fünf Menschen wurden hier seit 2000 von Neonazis ermordet. Es gibt hier rechte Hooligans, Skinheads und Autonome Nationalisten, die mittlerweile als Partei im Stadtrat sitzen.«

    Quelle: Dortmunder Neonazis wollen mich tot sehen—scheiß auf sie

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